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Ungewollte Schwangerschaft

© pixabay

Ungeplant schwanger zu werden, ist für viele Frauen im ersten Moment ein Schock. Die Gefühle, die sich einstellen, können stark schwanken und entweder in Freude auf das Kind oder in eine Entscheidung dagegen resultieren. Damit verbundene Gedanken können verwirrend und verunsichernd sein, der Wunsch nach Informationen und Unterstützung ist oft groß.

Es wird meist als erleichternd erlebt, einen solchen Konflikt besprechen zu können – dazu gibt es unterschiedliche Beratungsstellen, die Frauen bei dieser wichtigen und sehr persönlichen Entscheidung Hilfe und Information anbieten. Wichtig dabei ist es, sich in der Entscheidungsfindung gut und neutral unterstützt zu fühlen und nicht das Gefühl zu haben, zu einer bestimmten Entscheidung gedrängt oder überredet zu werden.

In Österreich gilt seit 1975 die Fristenlösung: eine Frau kann demnach innerhalb der ersten 3 Monate eine ungewollte Schwangerschaft legal abbrechen. Es gibt hierfür 3 unterschiedliche Methoden, die je nach Fortschreiten der Schwangerschaft gewählt und angewendet werden können.

  • Medikamentöser Abbruch: die „Abtreibungspille“ Mifegyne® wird häufig bei Frühschwangerschaften und bis zur neunten Schwangerschaftswoche eingesetzt. Die in ihr enthaltenen Hormone bewirken, dass sich der Muttermund öffnet, die Gebärmutter zusammenzieht und das Schwangerschaftsgewebe mit einer Blutung abgeht.
  • Chirurgischer Abbruch durch Absaugung (Vakuumaspiration): die Schwangerschaft wird unter Narkose (lokale Betäubung oder Vollnarkose) aus der Gebärmutter abgesaugt, etwa ab der fünften Schwangerschaftswoche.
  • Chirurgischer Abbruch durch Ausschabung (Kürettage): dabei wird unter Vollnarkose das Schwangerschaftsgewebe aus der Gebärmutter gelöst („ausgeschabt“). Früher war das die gängigste Methode, heute wird sie aber als alleinige Methode nicht mehr empfohlen.

Mehr dazu finden Sie auch hier: Schwangerschaftsabbruch – Abtreibung | Gesundheitsportal oder in der Broschüre Meine Entscheidung – Schwangerschaftsabbruch in Wien – wichtige Informationen und Anlaufstellen.

Auch nach einem Schwangerschaftsabbruch können unterschiedliche Gefühle auftreten, ein Beratungsgespräch kann dann entlastend und unterstützend sein. Für das sogenannte „post abortion syndrome“, das manchmal in den Medien zu finden ist, gibt es keine wissenschaftlichen Belege! Die Wahrscheinlichkeit, psychische Probleme zu entwickeln ist bei Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch hatten, genauso hoch oder gering wie bei Frauen, die eine Schwangerschaft ausgetragen haben, und hängen in der Regel eher mit bereits zuvor bestehenden Themen zusammen.

Entscheidet sich eine Frau, egal aus welchem Grund, dafür ein Kind auf die Welt zu bringen, aber nicht zu behalten, so hat sie die Möglichkeit einer anonymen Geburt in einer Klinik (Anonyme Geburt (oesterreich.gv.at) ).
Babyklappen oder Babynester bieten Eltern, für die ein Leben mit Kind nicht in Frage kommt, die Möglichkeit das Baby anonym, kostenlos und straffrei an einem sicheren Ort abzugeben (in Wien: Klinik Ottakring und Klinik Floridsdorf Babyklappen und Babynester in Österreich | Gesundheitsportal). Die Babyklappe ist beheizt und mit einem Meldesensor ausgestattet, damit das Baby sofort medizinisch versorgt werden kann. Nach dem Schließen kann die Babyklappe nicht mehr geöffnet werden.

In beiden Fällen wird das Kind danach vom Kinder- und Jugendhilfeträger übernommen und an Adoptiveltern vermittelt.

Allgemeine Informationen und Anlaufstellen:

Informationen und Anlaufstellen – Stadt Wien:

Schwangerschaftsabbruch im Wiener Gesundheitsverbund

Informationen zu Regelungen bei Jugendlichen – Bundesregierung:

Ungewollte Schwangerschaft: Welche Möglichkeiten gibt es in Österreich – ÖGF (Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung)

Beratungsstellen:

Hier erhalten Sie professionelle und neutrale Beratung bei einem Schwangerschaftskonflikt, Informationen zu Methoden, Ablauf und Kosten eines Schwangerschaftsabbruches, sowie Adressen der Stellen, die einen solchen durchführen.

FEM in der Klinik Floridsdorf – Beratung & Information

FEM Süd in der Klinik Favoriten- Beratung & Information

ÖGF – Österreichische Gesellschaft für Familienplanung in Wien – Beratungsstellen

Möglichkeit zum Schwangerschaftsabbruch:

pro:woman – Ambulatorium für Sexualmedizin und Schwangerenhilfe
Fleischmarkt 26, 1010 Wien
01/512 96 31 250
www.prowoman.at

Woman & Health
Laurenzerberg 2, 1010 Wien
01/53 33 654 52 (bis Freitag)
0676/53 33 654 (am Wochenende)
www.ungewollteschwangerschaft.at

Sanatorium Hera
Löblichgasse 14, 1090 Wien
01/313500 45252
http://www.hera.co.at/de/service/fachinformationen/15

Ambulatorium GynMed Wien
Mariahilfer Gürtel 37, 1150 Wien
0699/178 178 00
www.gynmed.at

VenusMed – Zentrum für Sexualmedizin in Wien
Gablenzgasse 7/8, 1150 Wien
01/890 80 70
www.venusmed.at

Klinik Ottakring (ehem. Wilhelminenspital)
Montleartstraße 37, 1160 Wien
01/491 50 4710
https://klinik-ottakring.gesundheitsverbund.at/leistung/ambulanz-fuer-gynaekologie-und-geburtshilfe/

Frauen.Gesundheit.Nussdorf – Institut für Frauengesundheit
Heiligenstädterstraße 217, 1190 Wien
01/3704937 oder 0664/6108302
www.abtreibungen-wien.at/