10. Wiener Forum Gesundheitskompetenz – Nachlese

„Reparaturmedizin“ und Gesundheitskompetenz im Spannungsfeld? war das Thema des mittlerweile 10. Wiener Forums Gesundheitskompetenz.
Am Dienstag, den 12. Dezember 2023 konnten via Zoom 140 Teilnehmer:innen begrüßt werden.
Ziel der Veranstaltung war es auch diesmal wieder, Forschung und Praxis zu kombinieren, Erfahrungsaustausch und Vernetzung zu ermöglichen und zukünftige Strategien zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz zu diskutieren.

Die Begrüßung und Eröffnung fand durch Judith Unger, MA, MSc, Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK)von der Österreichischen Gesundheitskasse und Mag.a Hilde Wolf, MBA, Leitung des Frauengesundheitszentrums FEM Süd statt. Leider war Frau Mag.a Christa Gahleitner, Wiener Gesundheitsförderung (WiG) aus gesundheitlichen Gründen für ihre Eröffnungsworte entschuldigt.

Durch den Nachmittag führte, gewohnt locker und humorvoll, Mag. Romeo Bissuti, Leiter des Männergesundheitszentrums MEN.
Als besonderen Service für die Teilnehmer:innen und alle Personen, die nicht anwesend sein konnten, wurden die Vorträge aufgezeichnet. Zu dem konnte wieder Frau Helene Kurt als Gebärdendolmetscherin gewonnen werden.

Der erste Vortrag „Vorsorgen statt behandeln“ wurde von Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc (Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Abteilung für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin, Notfallmedizin, interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin) gestaltet. In seinem Vortrag sprach er über die Wichtigkeit von Prävention und Vorsorge. Diese müssten an erster Stelle stehen, statt Behandlung und Therapie.

Im zweiten Vortrag wurde das Projekt „Herzensbildung – Gesundheitskompetenz in der Nachsorge von koronaren Herzerkrankungen“ von Mag.a Eva Strobl, Frauengesundheitszentrum FEM und Dr. Ata Kaynar, Männergesundheitszentrum MEN vorgestellt. Die WIGEV Generaldirektion hat mit zwei Kurzfilmen „Herzensbildung“ ein präventives Kommunkationsinstrument entwickelt, welches für die Zielgruppe von Personen mit Koronaren Herzerkrankungen bzw. damit einhergehenden chirurgischen Eingriffen vorgesehen ist. Die Kombination von Film und Gruppenschulungen sollen die Gesundheitskompetenz der kardiologischen Patient:innen und Angehörigen fördern.

Nach einer bewegten Pause, die von Mag.a Petra Janata (Frauengesundheitszentrum FEM Süd) gestaltet wurde, gab es zwei weitere Vorträge.

Dr.in Christina Jug und Mag. a Beate Heiß von der Pensionsversicherungsanstalt stellten in ihrem Vortrag die Steigerung der Gesundheitskompetenz von Reha- Patient:innen durch Inanspruchnahme rehabilitativer Angebote vor. Die breite fachliche Kompetenz, das Multiprofessionelle REHA-Team, interprofessionelle Zusammenarbeit und die teilhabeorientierte medizinische Rehabilitation sind u.a. das Erfolgsrezept.

Der letzte Vortrag „Die „Abnehmspritze(n)“ – ein Gamechanger in der Adipositastherapie?“ war von Priv.-Doz. in Dr. in Johanna Brix, Leitung Diabeteszentrum Wienerberg, Präsidentin der Österreichischen Adipositasgesellschaft, Leiterin der Adipositas-Akademie der Österreichischen Adipositasgesellschaft, Vorstandsmitglied des Karl Landsteiner Instituts für Adipositas und Stoffwechselerkrankungen und Lehrtätigkeit an der Medizinischen Universität Wien. Hier wurden spannende Einblicke in die Hintergründe der sogenannten „Abnehmspritze(n)“ geboten und ihr Einfluss auf den Zugang zur Adipositasbehandlung hinterfragt.

Nach jedem Vortrag gab es Raum und Zeit für Diskussionen.
Wir danken den Teilnehmenden herzlich, dass sie sich mit Praxisinformationen und Anregungen eingebracht haben.

Das Programm für dieses Forum finden Sie hier.

Hintergrundinformation:

Die Vernetzungsinitiative „Wiener Forum Gesundheitskompetenz“ findet im Rahmen des Projektes „DURCHBLICKer*in – Gesundheitskompetenz für Frauen und Männer in der Erwachsenenbildung“ statt. Im Rahmen der Gesundheitsreform wurde von der Sozialversicherung und der Stadt Wien ein Landesgesundheitsförderungsfonds eingerichtet. Dieses Projekt wird daraus finanziert.

Die Wiener Gesundheitsförderung und die Österreichische Gesundheitskasse ermöglichen mit der Finanzierung des Projektes DURCHBLICKer*in einen wichtigen Schritt in der Förderung der Gesundheitskompetenz. Mit dieser Initiative sollen VertreterInnen aus Institutionen, EntscheidungsträgerInnen und AkteurInnen aller Berufsgruppen angesprochen werden sowie all jene, die sich für das Thema Gesundheitskompetenz interessieren.

Wir möchten den FördergeberInnen für diese Unterstützung danken!